Reha-Angebot für Menschen mit angeborenem Herzfehler katastrophal

Für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler (EMAH) gibt es in der Bundesrepublik viel zu wenig Reha-Angebote. Darauf weist jetzt das Aktionsbündnis Angeborene Herzfehler hin.

Dank des medizinischen Fortschritts gibt es immer mehr erwachsene Menschen mit angeborenem Herzfehler, ihre Zahl liegt mittlerweile bei über 350.000. Bei notwendigen Rehamaßnahmen gibt es für sie nur wenige Kliniken, die ein entsprechendes Behandlungsangebot anbieten können. Die Zuweisung zu einer anderen kardiologischen Rehakliniken sei „aus Sicht der Betroffenen dramatisch bis katastrophal, denn es kann für diese Patient:innen physisch und psychisch einiges schiefgehen,“ sagte Christina Pack, Vorsitzende des Bundesvereins Jugendliche und Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern e.V. aus Bad Nauheim und selbst Betroffene.

Gründe dafür liegen in den meist sehr viel komplexeren Anforderungen an die Betreuung, die auch dThemen wie Schwerbehinderung, Familiengründung, Schwangerschaft oder Berufsplanung, berufliche Neuorientierung und Wiedereingliederung umfasst. Auch die körperliche und psychische Belastbarkeit sei oft unterschiedlich.

Auch in der ambulanten Versorgung gibt es große Defizite. In der Bundesrepublik gibt es ca. 180 Kardiolog:innen mit der Zusatzqualifikation für EMAH, davon sind aber über 150 Kinderkardiolog:innen, die keine erwachsenen Patient:innen behandeln dürfen.

In dem Aktionsbündnis haben sich 2014 auf Initiative der Deutschen Herzstiftung e.V. der Bundesverband Herzkranke Kinder e.V., der Bundesverein Jemah e.V., Herzkind e.V., die Interessengemeinschaft Das Herzkranke Kind e.V. und die Kinderherzstiftung der Deutschen Herzstiftung e.V. zusammengeschlossen.

Quelle: Pressemitteilung Aktionsbündnis Angeborene Herzfehler

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert