Mastodon Hoher Blutdruckwert: Oft sind lediglich Fehler beim Messen schuld - Herz in Wetzlar

Hoher Blutdruckwert: Oft sind lediglich Fehler beim Messen schuld

Jeder weiß, dass ein zu hoher Blutdruck ernst zu nehmen ist. Wichtig zu wissen ist aber auch, dass erhöhte Werte häufig auf einem fehlerhaften Vorgehen beim Messen beruhen, z. B. wenn man die wichtige Fünf-Minuten-Regel missachtet hat, was weitreichende Folgen haben kann.

Viele Patienten bekommen nach wie vor nicht gesagt, wie man seinen Blutdruck richtig misst und dass bereits kleine Fehler für deutlich erhöhte Werte verantwortlich sein können, obwohl der Blutdruck eigentlich gut eingestellt ist. Werden dann womöglich zu starke Blutdrucksenker verschrieben, kann das der Grund für eine verstärkte Müdigkeit oder andere Nebenwirkungen der Blutdrucksenker sein wie etwa Schwindelgefühle oder dass Ihnen beim Aufstehen regelmäßig schwarz vor Augen wird bis hin zu Ohnmachtsattacken.

Jeder Mensch mit einem erhöhten Blutdruck sollte daher unbedingt darüber informiert werden, wie man seine Werte richtig bestimmt. Hier die wichtigsten Regeln im Überblick:

Werte in der Arztpraxis oft höher

Wenn Ihr selbst gemessener Blutdruck typischerweise niedriger liegt als die Messungen in der Arztpraxis, kann das eine einfache Erklärung haben. Denn einer der bekanntesten Gründe für verfälschte Messwerte sind ausgerechnet Blutdruckmessungen, wenn diese von Ärzten vorgenommen werden. Allein durch die Gegenwart eines Arztes kommt es bei vielen Menschen zu einer mehr oder weniger starken Anspannung, was mit entsprechenden Blutdruckerhöhungen einhergehen kann und in Medizinerkreisen als „Weißkitteleffekt“ bezeichnet wird.

Dabei sollte man wissen, dass der Effekt eine sehr häufige und normale Körperreaktion darstellt, insbesondere wenn man bedenkt, in welcher speziellen Situation man sich als Patient während der Sprechstunde befindet und welche persönlichen Dinge dabei thematisiert werden.

Entsprechend schreiben nicht wenige Ärzte den Messungen in der Arztpraxis auch nur eine nachrangige Bedeutung zu und greifen bevorzugt auf Messwerte außerhalb der Arztpraxis zurück, also z. B. auf 24-Stunden-Blutdruckmessungen oder die Selbstmessungen zu Hause, die deshalb sehr gewissenhaft durchgeführt werden sollten.

So wird Ihnen die richtige Dosierung verschrieben

Wenn Sie in der Sprechstunde Ihre Blutdruckwerte vorlegen, gibt es einen wichtigen Punkt, den viele vergessen: Neben Uhrzeit, Datum und Wochentag sollten Sie unbedingt vermerken, wie Sie gemessen haben, also z. B. „vor dem Frühstück, vor der Medikamenten-Einnahme, am Oberarm, zwei Messungen im Abstand von einer Minute, vorherige Ruhezeit 5 Minuten usw.“ Mit diesen Zusatzangaben kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt die Werte auf einen Blick besser einschätzen und die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass Ihnen unpassende Blutdrucksenker-Dosierungen verschrieben werden.

Nicht vergessen sollten Sie, in der Sprechstunde auch von eventuellen Beschwerden zu berichten, die eine Nebenwirkung von zu hoch dosierten Blutdrucksenkern darstellen könnten (wie etwa verstärkte Müdigkeit, Schwindelgefühle oder dass Ihnen beim Aufstehen regelmäßig schwarz vor Augen wird, Ohnmachtsattacken). Denn eine gute Blutdruckeinstellung orientiert sich nicht nur an den Messwerten, sondern umfasst immer auch die Abwägung, wie tief der Blutdruck gesenkt werden kann, ohne dass Probleme auftreten.

Fazit & Empfehlung: 1. Beachten Sie beim Blutdruckmessen unbedingt die Regeln zur korrekten Bestimmung. 2. Legen Sie Ihre Werte regelmäßig in der Sprechstunde vor und notieren Sie dabei nicht nur wann gemessen wurde, sondern auch wie. 3. Vergessen Sie nicht von eventuellen Nebenwirkungen zu berichten.

Weitere Informationen zu Blutdruck und Herzkrankheiten

Viele weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite der Deutschen Herzstiftung, wenn Sie dort auf der linken Seite „Blutdruck“ ausklappen.

Quelle: Deutsche Herzstiftung.
Redaktion: Dr. med. Karl Eberius,
Wissenschsftliche Beratung: Professor Dr. med. Thomas Meinertz

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