Wie Erwartungen an eine Behandlung die Wirksamkeit beeinflussen
Die Erwartungen eines Menschen an seine Behandlung und ihre Folgen beeinflussen wesentlich die tatsächlich eintretende Wirksamkeit. Bekannt ist der Placebo-Effekt: Werden den Patientinnen und Patienten statt der eigentlichen Medikamente Placebos (Placebo lat. „ich werde gefallen“) verabreicht, haben diese in vielen Fällen die gleiche Wirkung wie das eigentliche Medikament. Das gilt nicht nur für Medikamente, sondern für jede Form der Behandlung. Allein das Vertrauen in die Behandlung bzw. das positive Vertrauensverhältnis zu der Ärztin oder dem Arzt bewirkt häufig schon eine positive Veränderung.
Weniger bekannt ist der umgekehrte Zusammenhang, der Nocebo-Effekt (Nocebo lat. „nocere“=schaden, „Ich werde schaden“). Negative Erwartungen und Ängste beeinflussen das Ergebnis der Behandlung negativ.
Für Herzkranke sind beide Effekte bedeutsam. So klafft die Zahl der Menschen, die nach der Einnahme von Statinen über Muskelschmerzen klagen, signifikant von der in vielen Studien belegten Quote von 5-10% ab. Man hört viel über Nebenwirkungen, liest die Beipackzettel und die Schmerzen stellen sich ein. Klar, dass das vor allem bei eher ängstlichen Menschen auftritt oder Menschen, die sehr – und wohl zu sehr – kritisch gegenüber diesen Medikamenten und/oder ihrer Behandlung eingestellt sind.
Um dieses Thema ging es im vergangenen Herbst bei einer Tagung der Konrad-Adenauer-Stiftung, bei der Expert:innen aus Medizin, Psychologie und anderen Bereichen zusammenkamen.
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Lesen Sie mehr über den Nocebo-Effekt im Tagungsbericht des Deutschen Ärzteblatts
Beitragsbild: Foto von Myriam Zilles auf Unsplash